Sie sind hier: Infos / Verein / Historisches Fallersleben / Historie
Freitag, 19. April 2024

Historisches aus Fallersleben

Heimat- und Verkehrsverein Fallersleben e.V.

Historie

Eine kurze Zusammenfassung von Brigitte Blankenburg

Am 8. Juni 1932 wurde im Ratskellersaal der Heimat- und Verkehrsverein Fallersleben e.V.  gegründet.
Auf Initiative und Anregung des hauptamtlichen Bürgermeisters Otto Wolgast trafen sich 67 Bürger der selbständigen Stadt Fallersleben zu dieser Gründungsversammlung. Mitbegründer des Vereins und „Männer der 1. Stunde“ waren u.a. Rektor Otto Heinrichs, Superintendent Wilhelm Wedde, Lehrer Theodor Rehn, Tierarzt Dr. Ludwig Lüders, Rechtsanwalt Eberhard Grimme, die Kaufleute Carl Biewendt, Franz Plette, Martin Großkopf, Gastwirt Karl Behrens, Geschäftsführer des Schwefelbades Erich Fricke, die Handwerksmeister Heinrich Dehler, Richard Kausche usw.

Der Verein verfolgte den Zweck, „durch freiwillige Teilnahme an öffentlichen Angelegenheiten und Mitarbeit am gemeinsamen Ganzen, den Orts-, Reise-, Fremden-, Geschäfts- und Geistesverkehr Fallerslebens zu wahren und zu fördern“.
Otto Wolgast ist es mit Gründung dieser Interessengemeinschaft immer wieder gelungen, das Anliegen der Verwaltung durch ehrenamtliche und politisch neutrale Mitarbeit der Fallersleber Bürger zu realisieren. Die Unterstützung in ideeller aber auch finanzieller Art war ihm durch diese zweckmäßige Zusammenarbeit gesichert.
Anregungen und Wünsche der Bevölkerung konnten auf diese Weise ausgeführt und erfüllt werden und Notwendigkeiten schneller und besser durchgesetzt werden..

Die wichtigsten Aufgaben:
- Wahrung der städtischen Belange beim Bau des geplanten Mittellandkanals (Brücken, Hafenbau,
Schiffswendeplatz, Schaffung von Industriegelände
- Zur Förderung von Handwerk, Handel und Verkehr,  bessere Bahn- und Busverbindungen von und    nach Fallersleben (Ausbau und Befestigung der Straßen in und um Fallersleben)
- Erweiterung der Straßenbeleuchtung
-  Bau eines stadteigenen zentralen Wasserwerkes und Wasserversorgung
- Verschönerung und Neugestaltung der historischen Altstadt durch z.B. Schmuckbrunnen
- Ankauf, Ausbau und Förderung des Fallersleber Schwefelbades
- Entwicklung der „gehobenen Abteilung“ an der Volksschule zur Mittelschule
- Auf dem Windmühlenberg: Anlegung eines Sportplatzes und eines Schwimmbades sowie die
- Neugestaltung des Schießstandes
- Zweckmäßige Neuausstattung der Freiwilligen Feuerwehr
- Ankauf und Sanierung des Hoffmannhauses
- Aufbau eines Hoffmann-von-Fallersleben-Archivs und Einrichtung eines Museums
- Aufbau eines Stadtarchivs (Sammlungen und Veröffentlichungen über Fallersleber Geschichte)

So hat der Heimat- und Verkehrsverein ein Stück Stadtgeschichte beeinflußt und mitbestimmt.

1937 änderte der Verein seinen Namen.
Im Protokoll der 7. Jahreshauptversammlung vom 12. Februar 1937 heißt es wörtlich: „... daß nach Äußerungen des Landrats in jedem  K r e i s e  nur  e i n  Heimatverein bestehen solle. Um unseren Verein aus der Gruppe gleicher Vereine herauszuheben und ihm die Möglichkeit größerer Entwicklung zu geben, wurde beschlossen, den bisherigen „Heimat- und Verkehrsverein“ in eine „Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft“ umzuwandeln. Der Landrat von Wagenhoff hat eine jährliche Kreisbeihilfe von  RM 200.-- zugesagt“.

Schon viele Jahre zuvor hatte man mit einer Hofmann-von-Fallersleben-Sammlung begonnen und war bemüht, ständig Neues zu erwerben und die Sammlung zu vervollständigen. So konnte im sanierten und wiedererröffneten  Geburtshaus des Dichters eine kleine Ausstellung von Handschriften, Bildern, persönlichen Gegenständen usw. gezeigt werden. Verwandte und Freunde des Dichters wurden auf die Fallersleber Aktivitäten aufmerksam. Einige spendeten Originale – andere wollten sie verkaufen, so daß ein Zuschuß des Landkreises Gifhorn sehr willkommen war.

Somit verlor der Verein vorübergehend seinen Namen, behielt aber in wesentlichen Dingen seine Satzung bei. Erst 1951 teilte man die Interessen auf.
Den Vorsitz der Hoffmann-Gesellschaft übernahm Rektor Theodor Rehn.  Der Heimat- und Verkehrsverein wurde, wieder unter Leitung und Vorsitz von Otto Wolgast, weitergeführt.